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Silberschwinge
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BeitragThema: .:Alaska:.   .:Alaska:. EmptyMi Mai 26, 2010 6:15 pm

"Bitte, fahren Sie fort, Ms Case." erklang die ruhige Stimme des Professors. Die junge Frau nickte kühl, doch die rot gefärbten Wangen sprachen eine eigene Sprache. Ms Case, auch Cassy genannt, wenngleich ihr Vorname bislang nie fiel, blickte nun wieder auf den Labortisch, griff nach einem Reagenzglas und füllte ein wenig von jener sonderbaren, bläulich schimmernden Substanz in ein weiteres, etwas größeres Reagenzglas. Ihre Mutter hatte sie stets liebevoll ihre kleine Chemikerin genannt, denn etwas anderes war es für Mrs Case nicht. Doch Cassy wusste, dass ein Fehler alles ruinieren könnte, worauf sie hingearbeitet hatte. Ein Tropfen vom rechten Gemisch würde Wunder bewirken und obgleich die Hirnleistung der Tiere ebenfalls anstieg, würde es dennoch ein Durchbruch sein.
Mit zitternden Fingern füllte sie nun die letzte Zutat hinzu, schüttelte das Gläschen ein wenig und hob es empor. Die Flüssigkeit nahm nun langsam eine silbrige Farbe an, dann schien sie kaum noch eine Farbe zu besitzen. Es wirkte beinahe, als ob lediglich ein feiner Silberschimmer im Glas herumwirbelte, harmlos, als dass es von den Behörden nochmals kontrolliert werden würde. Einmal davon abgesehen, dass sie gewiss nicht bis ins tiefste Alaska vordrangen, um eine harmlos erscheinende Forschungsstation zu inspizieren. Für die Behörden war es ohnehin nur von Belang, ob und wie viel Profit gemacht wurde, darüber hinaus waren sie schlampig und keineswegs allzu gründlich. Ein erheblicher Vorteil für die Forschungsstation K-736. Denn diese Station beschäftigte sich hauptsächlich mit genmanipulierten Substanzen, welche nicht selten auch den Empfänger in vielerlei Hinsicht manipulierten. In den letzen zwanzig Jahren hatte sich K-736 auf Tierversuche spezialisiert, in den letzen fünfzehn Jahren insbesondere auf Huskys. Die Hunde verfügten ohnehin über einen außerordentlich großen Intellekt, besaßen die nötige Widerstandskraft, um in den kalten Gefilden, in denen es inzwischen auch zwanzig Grad unter Null wurde, wenn nicht noch kälter, zu überleben und benötigten von daher selten ein warmes Heim. Viele von ihnen wurden in Käfigen gehalten, welche nicht selten der direkten Witterung ausgesetzt waren.
Es diente lediglich der Widerstandskraft, wollten die Forscher keine Verluste hinnehmen. Einzelne Tiere, deren Immunsystem zu schwach war, verstarben unter den Injektionen des Omilum 3X, welches die Hirnleistung der Tiere erhöhte. Doch das eigentliche Resultat - eine Vergrößerung des Hirnes bei allen "infizierten" Hunden - war um Längen interessanter für die Forschung. Denn einige Forschungen hatten ergeben, dass im Hirnsaft der Hunde ein Hormon produziert wurde, welches anscheinend ausschlaggebend für Krebsleiden und dergleichen zu sein schien.
Nun wurde ein Serum entwickelt, welches das Hirn der Hunde anregte, von eben jenem Hormon das passende "Gegenstück" zu produzieren, denn jener Hormon würde den Durchbruch in der Heilung von Krebsleiden bedeuten. Das dabei jedoch auch die Hinleistung der Husky´s anstieg, war anfangs keineswegs allzu beunruhigend. Doch mit der Zeit änderten sich die Wesen der Hunde und einzelne unter ihnen wurden regelrecht aggressiv, wiederum andere schienen vollkommen andere Verhaltensmuster aufzunehmen. Plötzlich versuchte sich ein Husky an sonderbaren Tierlauten, bis einem Forscher die ansteigende Ähnlichkeit zum Brunstruf eines Orcas auffiel. Dennoch wurden die Injektionen keineswegs gestoppt, im Gegenteil, nun war auch das Interesse in dieser Hinsicht vorhanden. Doch je öfter ein "infizierter Hund" Omilum 3X gespritzt bekam, umso stärker schien sich dessen Wesen zu ändern. Auch deren Intelligenz wuchs um das dreifache an und nun schienen die Husky´s gezielt gegen einzelne Forscher vorzugehen. Bald schon fand man den angefressenen Leichnam des leitenden Professors in einem der Käfige, die Hunde schienen gezielt ihn angegriffen zu haben. Nun endlich hatte die gesamte Forschungsstation K-736 begriffen: diese Hunde stellten eine ernsthafte Bedrohung dar. Würden sie sich vermehren, war ungewiss, ob ihre gesteigerte Hirnleistung ebenfalls vererbt werden würde oder ob die Injektion lediglich für den Moment und bei einem einzelnen Tier funktionierte.
Doch die Hunde waren verschwunden. Ausgebrochen, gestorben aufgrund der gesteigerten Aggressivität ihrer ausgebrochenen Kameraden oder schlichtweg nicht mehr aufzufinden. Panik machte sich in der Station K-736 breit, denn niemand wusste mehr einzuschätzen, wie die Husky´s agieren würden. Man nahm an, dass sie zurück kehren würden - aus Rache. Doch wird dem tatsächlich so sein? Hat ein Schneesturm die Hunde bereits getötet? Wird ein Schneesturm die Station zerstören? Bislang wurde keine Hilfe angefordert, aus Angst um das Omilum 3X, welches gewiss konfisziert werden würde. Etwas, was die Forscher dringlichst vermeiden wollten.

Doch wie wird es nun weiter gehen? Sind die Hunde überhaupt in der Lage, dort in den eisigen Kälten zu überleben? Eine Gruppe zu bilden, um zu überleben? Finde es heraus und schreibe die Geschichte.

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BeitragThema: Re: .:Alaska:.   .:Alaska:. EmptyFr Jun 04, 2010 11:28 am

Eine Schneewehe erfasste den blutroten Tropfen und ließ ihn auf den jungfräulichen Schnee fallen. Dort hob er sich wunderschön vom Weiß des Schnees ab und bildete einen Kontrast, den der schneeweiße Rüde nur allzu gern betrachtete. Denn es erinnerte ihn daran, das er endlich seine Freiheit erhalten und gefunden hatte. Dass dabei auch Menschen umkamen, war ihm gelegen gekommen, allerdings interessierte es den Weißen noch nicht, ob auch andere Hunde ausgebrochen waren. Er wusste nichts davon, dass auch andere Artgenossen, welche nicht zu seiner Familie gehörten, regelmäßig mit Omilum 3X infiziert wurden. Er hatte stets gedacht, jede Familie würde einzig einem Medikament zugeordnet werden. Wer wusste schon, was die Menschheit noch alles erfunden hatte, ohne das Wissen der Behörde? Oder ohne sein Wissen?

*Vergangen.*

dachte er zufrieden und trabte weiter in den Schnee hinein, spürte die Kälte durch seine kleinen Pfoten, typisch für die Rassen Alaska´s, kaum und genoss den eisigen Wind, der seinen weichen Pelz zerwühlte. Die wasserblauen Augen hielten Ausschau nach Spionen und Suchtruppen der Menschheit, doch nichts davon geriet in sein Blick- und Beutefeld. Denn dass er auf Jagd war, dass schien nun eindeutig. Er hatte Hunger und würde etwas dagegen unternehmen. Augenblicklich.
Doch er hatte zu lang auf sein Futter warten müssen, als dass es einem plötzlich wildlebenden Menschenhund leicht fallen würde, Beute zu schlagen. Er schnaufte leise, aufgeben würde er gewiss nicht. Also schlich er weiter, der weiße Pelz schien in dem sanften Schneesturm kaum mehr zu erkennen zu sein. Einzig die schwarze Nase stach hervor, obgleich auch diese übersehen werden könnte, sofern niemand damit rechnete, ihn hier zu finden. Hier überhaupt etwas oder jemanden zu finden.
Rasch schritt er weiter aus, senkte dann und wann die Nase, streichelte ein interessanter Geruch sie und überprüfte die veralteten Spuren. Beute war darunter ebenso zahlreich vertreten, wie gedacht, allerdings waren die Spuren bereits älter als zwei Tage. Immer weiter trugen seine Pfoten ihn von der verhassten Station weg und je tiefer er in den Schneesturm eintauchte, umso undeutlicher würde sein Signal vom Peilsender an seinem Halsband sein. Dennoch würde ihn dieses Signal gewiss nicht daran hindern, wieder zurück zur Station zu gehen, um dort sein Werk zu vollenden. Sie hatten bereits Angst vor ihm, einen einzigen seiner Art. Wie würde es erst sein, wenn er noch mehr Hunde aus dieser Station holte? Oder wenn er eben die bereits entlaufenen aufspürte und sie von seinem Plan überzeugte? Ein boshaftes Lächeln glitt über seine Züge und er trabte weiter, den gekringelten Schwanz stolz erhoben Jedenfalls so empor getragen, wie es möglich war.

_________________________________________________

Fauchend und mit angelegten Ohren schlugen die viel zu groß wirkenden Pranken nach jener Hand, die zu ihm hinab langte und ihn empor hob. Wild um sich beißend, noch immer fauchend und knurrend wurde er weggetragen, in eine Dunkelheit hinein, die ihn, dass wusste er instinktiv, wieder zu dem werden ließ, was er vermeidlich war. Kein Lebewesen, sondern schlechtweg nutzloses Material. Man warf ihn grob hinein und schlug die Tür hart hinter ihm zu.
Und er fiel.
Tief.
Lange.
Tödlich.


Kreischend fuhr der junge Schneeleopard auf, sprang auf die Pfoten und starrte um sich. Ein Schneesturm war im Verzug und er selbst hatte lediglich den Käfig und eine sonderbare Holzhütte zum Schutz. Doch er hatte inzwischen gelernt, dem Ursprung zu folgen und sich dem leben in der Kälte angepasst. Sein Fell war dichter geworden, er selbst hatte an Muskelgewebe zugelegt und auch die Polsterung war keineswegs zu knochig. Allerdings war er seit knapp zwei Tagen hier eingesperrt, hatte nichts fressbares außer einem kleinen Vogel erlegen können, der ebenfalls in den Käfig gekommen war. Doch wirklich viel außer Federn und Knochen hatte Snowclaw auch nicht schmecken können.
Hungrig lief er lautlos und leise zurück, sprang auf die Holzhütte und rollte sich dort zusammen. Der lange Schwanz legte sich um seinen Körper und er bettete seinen Kopf so gut wie möglich auf den Hinterschenkel.
Von dort aus betrachtete er den rasch näher kommenden Schneesturm und hoffte vergeblich darauf, dass sein Magen aufhören würde zu knurren. Er schloss die Augen und versuchte sich zwei Gestalten, ähnlich wie er gezeichnet, nur größer, vorzustellen. Mutter und Vater.
Eine echte Familie.
Ein blanker Traum.
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